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USA Tour

Ferien – Tagebuch der Reise durch den Südwesten der USA vom 15. April bis 6. Mai 2002

von Daniel. Vielen Dank für den tollen Bericht.

Montag, 15.04.02 Flug nach San Francisco über Frankfurt.
Die Ausreise aus der Schweiz verlief ohne grosse Zwischenfälle. Die Zollkontrolle im Umsteigeflughafen Frankfurt war präziser und ausführlicher als jene von Zürich. Die Zöllner suchten vor allem nach scharfen Gegenstände, mit denen man Schnittwunden anbringen könnte. Leider wurde diese Anweisung übertrieben streng umgesetzt, denn aus meinem Erste Hilfe Set beschlagnahmten Sie eine Schere, obwohl deren Schneiden so abgestumpft nur gerade zum Schneiden der Pflaster tauglich waren. Nach diesem Erlebnis warteten wir gespannt auf die Zollkontrolle in San Francisco. Zum Glück aber verlief die Einreise im gewohnten Rahmen, so dass wir nach der Landung sofort mit dem Taxi ins Stadtzentrum zum Hotel fahren konnten. Nach dem Zimmerbezug erkundeten wir erstmals San Francisco und fuhren dabei mit den weltberühmten Cablecar an den Hafen zum Fisherman’s Warf.
Dienstag, 16.04.02 Erster Tag im Wohnmobil
Am Morgen holte uns der Bus beim Hotel ab und brachte uns nach drei Viertelstunden Fahrt aus der Innenstadt zum Stützpunkt der Motorhome-Vermietfirma El Monte. Nach dem üblichen Papierkrieg folgte eine Instruktion der einzelnen Geräte, die in einem Motorhome im Betrieb sind, davon werden die meisten mit Gas betrieben. Bevor wir endgültig unsere Reise starten konnten, mussten wir Lebensmittel und andere fehlende Gegenstände einkaufen gehen. Die von der Mietstation erhaltene Haushaltausrüstung umfasste leider nur die wichtigsten Gegenstände, wie Bade- und Handtücher und das Koch- sowie Essgeschirr für zwei Personen. Unsere erste Fahrt führte danach von der Mietstation in Dublin über die Interstate Nr. 680 nach San Jose, anschliessend über den Freeway 101 Richtung Monterey und Carmel und von dort über die bekannte Küstenstrasse California 1 der Pazifikküste entlang nach Big Sur, auf dessen Campingplatz wir übernachteten.
Mittwoch, 17.04.02 Küstenstrasse California 1
Am Morgen verliessen wir den Campingplatz und fuhren weiter auf dem California 1 der wunderschönen Küste des Pazifik entlang südwärts nach Morro Bay und San Luis Obisbo. Während der Fahrt hielten wir immer wieder an und fotografierten die atemberaubende Felsenküste, die sich der ganzen Küste entlang zog. In San Luis Obisbo endete die Bergkette und das flache kalifornische Hinterland grenzte wieder direkt an das Meer. Wir wechselten wieder auf den Freeway 101 und fuhren Richtung Santa Barbara. In Carpinteria, 10 Meilen südlich von Santa Barbara, bezogen wir unser zweites Nachquartier. Unser Campingplatz lag unmittelbar am Strand des Pazifik.
Donnerstag, 18.04.02 Fahrt nach Los Angeles
Wir verliessen Carpinteria auf dem den Freeway 101 in südlicher Richtung , wechselten bei Ventura wieder auf die Küstenstrasse California 1 und erreichten nach kurzen Stopps in Malibu und Santa Monica am Nachmittag Los Angeles. Nun begann das Suchen der verschiedenen Sehenswürdigkeiten in dieser Mega Stadt, in der beinahe 15 Mio. Menschen auf 1200km2 leben. Obwohl bis zu zehn Spuren breite Autobahnen durch die ganze Stadt erstellt waren, konnten diese die Verkehrsmenge kaum schlucken. Staus gehörten also während den Spitzenzeiten zum Alltagsbild der Stadt. Öffentliche Verkehrsmittel existierten kaum, so dass es keine vernünftige Alternative zum Auto gab. Nach langer Suche fanden wir endlich am späten Nachmittag den Hollywood Boulevard mit den berühmten Walk of Fame, die messiggerahmten Marmorsterne und das Mann’s Chinese Theatre auf dessen Vorplatz die Fussabdrücken berühmter Schauspieler waren. Da wir unser Wohnmobil an einem ungünstigen Platz abgestellt hatten, hielten wir uns nur kurzzeitig an diesem bekannten Ort auf.
Wir zogen weiter zum Campingplatz Topanga State Park, der auf einem Hügel im Nordosten der Stadt angesiedelt lag (zumindest stand es so auf meiner Karte). Leider blieben wir auf unserer Suche erfolglos. Nach zahlreichen Staus verirrten wir uns schliesslich in die obersten Lagen von Beverly Hill’s und mussten feststellen, dass wir diesen Platz nie finden würden. Müde und hungrig stellten wir unser Fahrzeug an den Stassenrand der Hauptstrasse ab.
Freitag, 19.04.02 Universal Studios in Los Angeles
Unser Nachtstandort war nahe bei den Universal Studios Hollywood, unser heutiges Tagesziel in L.A. Das Areal liegt in Wirklichkeit nicht in Hollywood, sondern befindet sich in Burbank, im Nordosten von L. A. und kann über eine eigene Ausfahrt vom Freeway 101 erreicht werden. Nebst einer grossen Konsummeile am Eingang besteht das Universal Studio aus einem Themenpark, in deren Hallen verschiedene Kulissen aus Filmklassiker, wie E.T. , Terminator, Back to the future, Waterworld, oder Jurassic Park mit dazugehörenden Showattraktionen aufgestellt sind, und aus einem Filmset mit nachgestellten Landschaften, die auf einer Studio Tour besichtigt werden konnte. Der Besuch der Universal – Studios ist für jeden Filmfan ein Muss. Für den Besuch aller Attraktionen muss aber unbedingt den ganzen Tag reserviert werden. Nachdem sich die Sonne langsam dem Horizont zuneigte, wollten wir vor dem Untergang noch das muntere Treiben an der Venice Beach aufnehmen. Wie schon beim gestriegen Tag beschrieben, kommt man selbst auf den grossen, mehrspurigen Autobahnen nur schleppend und mit grossem Zeitverlust voran und nachdem die Sonne endgültig untergegangen war, gaben wir unser Vorhaben auf und traten die Weiterfahrt über die Interstate 5 nach San Diego an. Da wir eine weitere Nacht nicht mehr in dieser Stadt verbringen wollten, suchten wir einen Campingplatz in der Umgebung von San Diego auf. Die Stadtgrenze von Los Angeles erreichten wir erst nach einer stündlichen Fahrt auf der Autobahn. Nach einer weiteren Stunde fanden wir die San Elijo State Beach von Encinitas, unserem heutigen Übernachtungsort, die ca. 20 Meilen nördlich von San Diego liegt.
Samstag, 20.04.02 Erster Tag in San Diego
Die Temperaturen sind jetzt spürbar wärmer als beim Tourstart in San Francisco und da das Wochenende vor der Türe stand, strömte besonders die junge Bevölkerung an diesen arbeitsfreien Tagen aus dem Landesinnere in Scharen zur Erholung ans Meer und besetzte die Campingplätze. Das Meer lud zwar noch nicht zum Baden ein, doch wer keinen Platz, so wie wir, reserviert hatte, musste einen neuen, anderen Standplatz aufsuchen, denn wir hatten auf unserer Reise einen mehrtägigen Aufenthalt in San Diego in Meeresnähe eingeplant Der neue Campingplatz, den wir uns ausgesucht hatten, lag nun direkt in San Diego auf einer Halbinsel der Mission Bay, in der Nähe des Sea World, welches wir während unseres Aufenthalts in San Diego ebenfalls besuchen wolten. Auf der Anfahrt mussten wir wieder die Erfahrung machen, dass Campingplätze in US-Grossstädte nur schwer zu finden sind, denn die Strassen sind schlecht signalisiert, so dass ortsunkundige Personen die Ziele nicht sofort, sondern nur auf zeitraubende Umwege finden.
Entnervt gaben wir die Suche auf und liessen uns auf einem Parkplatz unmittelbar beim Seaworld nieder, der mit einer Dumpstation und einen Wasseranschluss eingerichtet war. Da diese Einrichtung von Wohnmobilreisenden sehr geschätzt wurde, blieben wir nicht die einzigen, die diesen Platz aufsuchten. Wir blieben jedoch die einzigen Personen, welche mit einem Mietwohnmobil unterwegs waren.
Sonntag, 22.04.02 Zweiter Tag in San Diego
Heute wollten wir San Diego kennenlernen. Die zweitgrösste Stadt Kaliforniens strahlt Gelassenheit, Ferienstimmung, Charme und Überschaubarkeit aus. Die vielen Strände am Pazifik laden zum Baden ein, denn im Gegensatz zu San Francisco hat dieser südliche Teil Kaliforniens bis zu 300 Sonnentage im Jahr und angenehmere Temperaturen. Im Gegensatz zu Los Angeles besitzt die Stadt ein ausgezeichnet ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz. Das Wohnmobil kann problemlos auf einem Parkplatz am Stadtrand ab stellt und mit der Strassenbahn die Stadt bis zur mexikanischen Grenze erkundet werden. Unser erster Halt auf unserer Stadtvisite galt dem Olt Town San Diego State Historic Park. Dieser schön restaurierte Stadtteil ergibt einen guten Eindruck, wie die Stadt in vergangenen Zeiten, d.h. während der ersten Besiedelung spanischer Einwanderer, ausgesehen hat. Durch den guten Zugang zu Meer erfolgte die erste Besiedelung des Landes von diesem Ort, somit gehört dieser Punkt zu den Gründungsorten Kaliforniens.
Nach einer 40 Minuten langen Fahrt Richtung Süden lag die Endstation der Strassenbahn unmittelbar an der mexikanischen Grenze, an der ein kurzer Fussweg durch verwinkelte Grenzanlagen über die Grenze in die Million Einwohner grosse mexikanische Stadt Tijuana begann. Obwohl viele Bewohner der USA "schnell eben" über die Grenze fahren, um günstige Einkäufe zu tätigen, empfehlen wir den Besuch dieser Gegend nicht. Nachdem wir für ein "Foto" die Grenze überschritten hatten, wollten wir so schnell wie möglich durch die vielen Marktstände der Rückweg in die USA antreten. Leider mussten wir dabei feststellen, dass ein Grenzübertritt in die USA nicht so schnell erfolgen wird. Vor der Grenze hatte sich eine mehrspurige, über hunderte von Metern lange Autokolonne gebildet. Das gleiche Bild zeigte sich bei den Warteschlangen der Fussgängern. Sie waren ebenfalls hunderte Meter lang und jedermann rechnete mit einer mehrstündigen Wartezeit bis man die Grenze wieder erreichen würde.
Unser Besuch San Diego's bei Tageslicht sollte also an der Grenze zu Mexico ein jähes Ende nehmen. Das dies nicht so kam, verdankten wir einer cleveren amerikanischen Geschäftsfrau. Denn für Radfahrer war an der Grenze eine eignen Spur eingerichtet und da die meisten Personen in Autos oder zu Fuss die Grenze überschreiten wollten, hielt sich der Strom der Radfahrer in Grenzen. Aus diesem Grund vermietet sie auf der mexikanischen Seite für $7.-- Fahrräder an amerikanische Touristen, die sich anschliessend mit diesen zusammengeflickten, kaum fahrbaren Vehikel in die Reihe der Radfahrer stellen können. Die Wartezeit gegenüber den übrigen Grenzgängern verkürzte sich mit dieser Methode erheblich. Jetzt bekamen wir wieder eine Chance das übrige San Diego noch bei Tageslicht besuchen zu können. Die Zollbeamte bemerkten inzwischen diesen Trick und versuchten mit künstlichen Staus die Wartezeit der Radfahrer so zu verlängern, so dass dieses Angebot nicht zu attraktiv. Nach einer 1 1/2 Stunden langen Wartezeit konnten wir endlich wieder amerikanischen Boden betreten und gaben erleichtert unser Hilfsmittel dem Besitzer zurück. Vor Einbruch der Dunkelheit schafften wir es wieder zurück in die Stadt und konnten bei unscharfem Tageslicht doch noch einige Fotos des Stützpunkts der US Pazifikflotte schiessen, die im Hafen von San Diego liegt.
Montag, 22.04.02 Dritter Tag in San Diego
Heute stand ein Besuch im Seaworld an, dem grössten Ozeanarium der Welt. Es liegt am Südufer der Mission Bay und bietet nebst einem gigantischen Meereszoo auch perfekte Shows mit Orca Walen, Delfinen, Ottern und Seelöwen an. Da wir unser Wohnmobil schon seit Tagen unmittelbar beim Sea World abgestellt hatten, erreichten wir den Park in wenigen Minuten zu Fuss. Der Besuch aller Shows und Ausstellungen auf dem Gelände beanspruchte den ganzen Montag, so dass wir erst bei Torschluss das Gelände wieder verliessen und uns auf die Weiterfahrt machten. Bevor wir San Diego aber endgültig den Rücken kehrten, wollten wir noch die, am Vortag verpassten Sehenswürdigkeiten der Stadt fotografieren. Schliesslich verliessen wir die Stadt und somit die Küste des Pazifik auf der Interstate 8 Richtung Westen und fuhren weiter landeinwärts zu unserem nächsten Ziel den Joshua Tree N.P. Nach einer vierstündigen Fahrt der mexikanischen Grenze entlang nach El Centro und nordwärts über den Highway Nr.86 dem Salton Sea entlang erreichten wir gegen Mitternacht den Ort Indio, welcher in der Nähe von Palm Springs am Südeingang des Joshua Tree Nationalpark liegt.
Dienstag, 23.04.02 Joshua Tree Nationalpark
Bevor wir die grosse Reise ins Landesinnere zu den Schluchten des Grand Canyon und Bryce Canyon starteten, besuchten wir heute den Joshua Tree Nationalpark. Die Bäume mit den kahlen Stämmen und den weit verzweigten Ästen wachsen vorwiegend im bergigen, bis zu 1700 m hoch gelegenen westlichen Teil des 1994 zum Nationalpark erhobenen Schutzgebietes. Im tiefer liegenden Ostteil des 2200 km2 grossen Parks, der bereits zur Sonora – Wüste zählt, bestimmen Kreosot – Büsche und die mit unangenehmen Stachel ausgestatteten Feigenkateen das Landschaftsbild. Besonders schöne Pflanzen sind auch die Cholla – Kakteen mit ihren nadelspitzen Stacheln. Auf unserer Reise durch den Park konnten wir diese beschriebenen Landschaften durchfahren und anschauen. Entlang der Fahrstrasse trafen wir immer wieder auf Kojoten, welche als Hauptbeschäftigung die verunfallten Tiere von der Strasse beseitigen. Bevor wir den Park wieder durch den Nordeingang verliessen, besuchten wir noch den Skull Rock, der im Hidden Valley bei den Jumbo Rocks liegt. Luchse, Wüstenschildkröten oder Puma's konnten wir auf unserer Fahrt leider keine beobachten.
Nun führte uns die Strasse zum Nordeingang in Twentiynine Palms, der letzten grossen Ortschaft in der wir unsere letzten Einkäufe tätigten und den Wagen für die anstehende lange Fahrt an den Grand Canyon vorbereiten konnten. Die Fahrt führte nun auf dem Highway 62 ca. 100 Meilen weit durch ein völlig unbesiedeltes Tal westwärts den Bergketten des Joshua Tree Nationalparks entlang bis Vidal Junction. Die Kreuzung mit dem Highway Nr. 95, den wir jetzt in nördlicher Richtung benutzten, lag abgeschieden inmitten der Wüste. Ausser den Tankstellen gab es an diesem Punkt keine weiteren Gebäude mehr. Nach weiteren 50 Meilen zügiger Fahrt durch unbewohnte Landschaften fanden wir in Needles wieder die gewohnte Zivilisation. Nun konnten wir die Interstate 40 benützen und erreichten jetzt den Bundesstaat Arizona. Nach einem Tankhalt in Kingman erreichten wir nach 6 Stunden Fahrt um Mitternacht Williams.
Mittwoch, 24.04.02 Grand Canyon N.P.
Als wir heute Morgen erwachten, bemerkten wir bald, dass wir unser Wohnmobil direkt an der berühmten Route 66 abgestellt hatten. Der Endpunkt der Strecke in Kalifornien ist in Santa Monica. Unzählige Siedler befuhren in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts diese Strecke, um im Westen ihr Glück zu versuchen. Den Grand Canyon würden wir nicht auf dieser Strasse erreichen, sondern wir mussten jetzt auf den Highway Nr. 64 wechseln und trafen nach 2 Stunden Fahrt mittags im Grand Canyon Nationalpark ein. Der Grand Canyon gilt als einzigartiges Wunder der Natur. Seit Jahrmillionen gräbt der Colorado River sein Bett durch den Canyon und trägt dabei die verschiedenen Erd- und Gesteinsschichten ab, die sich im Laufe der Zeit abgelagert haben. Von den zahlreich eingerichteten Aussichtspunkten entlang des Canyons durften wir diese spektakulär geformte Gesteinslandschaft betrachten.
Beim Eingang Dessert View verliessen wir schliesslich den Park wieder und fuhren auf der Interstate 89 Richtung Norden bis zur Ortschaft Page und übernachteten dort.
Donnerstag, 25.04.02 Bryce Canyon N.P.
Der Weg führte uns von Page auf der Interstate 89 am Lake Powell vorbei in den Bundesstaat Utah. Bei der Ortschaft Kanab gings weiter nordwärts bis zur Verzweigung des Highway Nr. 12, der uns in den Bryce Canyon führte.
Hier übertrifft sich die Natur selbst: Wasserläufe haben aus dem weichen Kalkplateau ganze Felder mit hoch aufstrebenden Felssäulen gemeisselt. "Rote Felsen, die wie Männer aufrecht stehen", nannten die Painute - Indianer den Talkessel. "Eine verflixte Stelle, um eine Kuh zu verlieren", war sie in den Augen des Mormonensiedlers Ebenezer Bryce, dessen Namen der Nationalpark trägt. Die steinernen Orgelpfeilern leuchten in allen Abstufungen von Rot bis Orange, hervorgerufen durch Eisen- und Manganoxide. Noch ergreifender wirken sie im Licht der auf- oder untergehenden Sonne. Leider war bei unserem Besuch am Sunset Point der Sonnenuntergang mit Regen versetzt. Unsere Fotoapparate mussten also am Trockenen bleiben.
Unser nächstes Ziel war jetzt der Zion Nationalpark. Um ihn zu erreichen, mussten wir wieder die selbe Strasse benützen, auf der wir zur Hinfahrt zum Bryce Canyon gefahren sind. Mit einem Besuch des Monument - Valley könnte dies umgangen werden. Der "Umweg" vom Grand Canyon dem South Rim entlang ostwärts ins Navajo - Reservat und weiter über den Lake Powell ist 500 Meilen weit, was einer Tagesfahrstrecke mit Mietauto oder Wohnmobil entspricht.
Freitag, 26.04.02 Zion N.P
Da wir am Vorabend unser Wohnmobil auf einen Campingplatz entlang der Zufahrtstrasse in den Nationalpark abgestellt hatten, erreichten wir mühelos nach wenigen Minuten Fahrt den Osteingang des Zion Nationalpark, welcher hauptsächlich aus dem Zion Canyon bestand, der von einem Nebenfluss des Colorado River, dem Virgin River geformt wurde. Von Osteingang führte der Zion -- Mt. Carmel Highway durch ein schmales Seitental in den Zion Canyon. Auf dieser Route musste nebst den vielen Kehren auch ein ca. 2 Kilometer langen Tunnel durchquert werden. Die grösseren Fahrzeuge konnten diesen Streckenabschnitt nur in der Tunnelmitte passieren und deshalb musste die Strasse gegen Bezahlung einer kleinen Gebühr für den Gegenverkehr gesperrt werden.
Da die Parkstrasse im oberen Teil des Canyon's ganz für den Privatverkehr gesperrt war, konnte dieser Abschnitt nur mit Shuttle - Bussen, die vom Südeingang in Springdale starteten, besucht werden. Die einstündige Fahrt war sehr kurzweilig. Die Chauffeure wussten viel über die Pflanzen- und Tierwelt sowie von den impossanten Felsmassen der Schlucht zu berichten. Von den Aussichtspunkten entlang der Talstrasse führen viele Kletter- und Wanderwege durch den herrlichen Park, die rege benützt werden. Leider regnete es bei unserem Besuch in kurzen Abständen, so dass die verschiedenen Farben der Felsgesteine und das satte Grün der Pflanzen nur schlecht zur Geltung kommen konnte.
Gegen Mittag fuhren wir zu unserem, beim Südeingang abgestellten Wohnmobil zurück und bereiteten uns für die Weiterfahrt nach Las Vegas vor. Vor unserer Abfahrt teilten wir der Zentrale der Vermietfirma mit, dass das Profil der Reifen abgefahren sei und wir dringend die Reifen wechseln müssten. Wir hatten dies bei der Übernahme des Wohnmobils den Verantwortlichen bereits mitgeteilt. Sie ihrerseits entgegneten uns nur, dass wir sie anrufen sollen, wenn es soweit wäre. Wir teilten Ihnen mit, dass wir in jeden Fall die Vermietstation in Las Vegas aufsuchen und diese Angelegenheit mit den Angestellten vor Ort in Ordnung bringen werden.
Als ob wir eine Vorahnung gehabt hätten, blieben wir nach kurzer Fahrt mit einer Reifenpanne in einem weiter talabwärts liegenden Dorf stehen und mussten über die Notfallnummer den Pannendienst aufbieten. Doch wir hatten Glück im Unglück, denn nach einer kurzen Wartezeit kam aus einem Nachbardorf der aufgebotene Reparaturdienst angefahren und montierte uns das Reserverad anstelle des geplatzen Reifens.
Nach der geglückten Reparatur nahmen wir die Strecke zum Freeway Nr. 15 unter die Räder. Nach ca. zwei Stunden Fahrt auf dem Freeway ereilte uns der nächste Defekt. Das Ventil des rechten Vorderrades schlug leck. Da wir uns in unbewohnten Wüstengebiet aufhielten und keine Hilfe anfordern konnten, mussten wir mit reduzierter Geschwindigkeit auf dem Pannenstreifen bis zu einer Ausfahrt weiterfahren. Nach einer weiteren Stunde erreichten wir die Ausfahrt Nr. 64 des Freeway's. Es wurde bereits dunkel und ausser einer, in die Wüste führenden Hauptstrasse gab es diesem Punkt keine Zivilisation. Da wir an dieser Stelle nicht übernachten wollten, suchten wir weiter nach Hilfe, die wir zum Glück von einer Privatperson bekamen. Sie pumpte uns den Reifen wieder auf, so dass wir den Ort wieder verlassen konnten. Der Freeway die einzige Verbindung nach Las Vegas und der defekte Reifen drängte uns eine langsame und vorsichtige Fahrweise auf. Nach einer Stunde sahen wir endlich das gewaltige Lichtermeer der sechs Millionen grossen Stadt von Weitem.

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